US-Ministerium: Globale Datenbank von Journalisten und Media-Influencern
Netzpolitik/Internetrecht
„Zeig mir was Du schreibst und ich sag Dir wer Du bist“
US-Ministerium für Heimatschutz plant globale Datenbank von Journalisten und Media-Influencern
Wer erinnert sich nicht an den berühmten Satz von Google’s Eric Schmidt: „Wenn Sie wollen, dass jemand etwas über Sie nicht erfahren sollte, dann sollten Sie es am Besten gar nicht erst tun.“
Nun wollen Journalisten grundsätzlich, dass man etwas über sie erfährt. Sie wollen mit ihren Berichten, egal ob sachlich oder meinungsmachend, gelesen werden. Kaum ein Land auf dieser Welt weiß so gut um die Macht des Wortes, wie die USA. Dies hat nun auch das noch recht junge Heimatschutzministerium der USA (Department of Homeland Security, DHS) auf den Plan gerufen. Es will eine Datenbank in Auftrag geben, die weltweit Journalisten und Influencer archiviert und deren geschriebenes Wort auswerten soll. Ein machtvolles Instrument, wenn man bedenkt, mit welchen finanziellen Ressourcen das DHS für Projekte dieser Art ausgestattet ist. Naheliegend ist, dass in Zukunft durch das US-Ministerium redaktionelle Antworten auf unliebsame Medienberichterstatter im Netz schneller und zielgenauer weltweit gesteuert werden können.
Ärger mit der EU scheint vorprogrammiert: Denn hier wurde gerade erst durch die DSGVO ein engerer Datenschutz etabliert, der beispielsweise auch im journalistischen Umfeld einem ‚profiling’ von Schreibern und deren Persönlichkeit deutliche Grenzen setzt.
Schreiben also Journalisten in Zukunft nur noch unter Pseudonym, um ungehindert zum Harley Davidson-Fahren in Kalifornien in das Land der großen Freiheit einreisen zu können? Wir werden weiter berichten.
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