Bonus-Regelungen in Arbeitsverträgen

Arbeitsrecht

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Darf es noch etwas mehr sein?
Bonus-Regelungen in Arbeitsverträgen

Die Deutsche Bank AG kommt nicht zur Ruhe. Die Talfahrt der Aktie mit Verlusten von bis zu 70% in den letzten Jahren ist nicht zuletzt auch Spiegelbild dafür, dass wichtige Trends einer modernisierten Arbeitswelt versäumt wurden. Nun hat die Deutsche Bank kürzlich erneut Schlagzeilen gemacht, die Aktionäre und Arbeitsrechtler gleichermaßen aufhorchen lassen und durchaus auch in Branchen außerhalb der Finanzwelt vorkommen kann:

Die Bonusansprüche der Mitarbeiter stiegen für das abgelaufene Geschäftsjahr auf über 2 Milliarden Euro, während die Bank nach Steuern einen Jahresfehlbetrag von über 700 Millionen Euro auswies.

Losgelöst von der Frage der öffentlichen Akzeptanz – immerhin gab es vor Steuern ein positives Jahresergebnis und die Boni sollen über längere Zeiträume ausgezahlt werden – stellt sich bei Boni stets die Frage der arbeitsvertraglichen Regelung.

Boni müssen anhand nachvollziehbarer Kriterien sachgerecht ausgelobt werden. Dabei sind auch Mehrfachkriterien dem Arbeitgeber nicht verwehrt. So können Boni zugleich sowohl an persönliche, als auch an Unternehmensziele angelehnt werden.

Viele Unternehmen sind inzwischen dazu übergegangen Bonuszahlungen mittels eines „Kriteriums der letzten Stufe“ dann zu kappen oder auszusetzen, wenn die Rendite nach Steuern ausbleibt. Denn Boni für verlustbringende Jahre sind schwer nachvollziehbar.  Die Zeiten in denen Argumente zogen, ein Mitarbeiter könne ja nichts für fiskalische Lasten auf dem EBIT, sind vorbei. Moderne Boni sind eine Gesamtschau von individueller Leistung und Unternehmenserfolg.
Ein Unternehmen aber, welches für seine Eigentümer keine Renditen nach Steuern auswirft, ist nicht erfolgreich. Eine moderne Bank zeichnet sich durch absolute Nachvollziehbarkeit ihrer Ausschüttungsmodelle an Mitarbeiter aller Ebenen aus. Da nützt auch das immer wieder hervorgeholte Argument, gesuchte Investmentbanker würden bei weniger Bonus abwandern, nichts.

Mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden soll jetzt ein radikaler Schnitt im Bereich Investmentbanking kommen, also genau dort, wo jahrelang die hohen Bonuszahlungen besonders verargumentiert wurden. Dies bietet eine Chance für die Deutsche Bank, ihr Bonussystem grundlegend zu reformieren. 

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